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KMU - Innovationsaktivitäten rückläufig

Kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland engagieren sich immer weniger bei Forschung und Entwicklung. Darauf macht eine Analyse des ZEW-Instituts in Mannheim aufmerksam.

Das 'Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung' - kurz ZEW - hat im Januar eine interessante Analyse vorgestellt, die sich mit dem Innovationsverhalten der deutschen Wirtschaft befasst. Dabei werteten die Mannheimer Forscher Daten einer im vergangenen Jahr durchgeführten Erhebung (bezogen auf das Jahr 2013) aus und verglichen Sie mit entsprechenden Vorgänger-Erhebungen aus den Vorjahren. Aus der Untersuchung lässt sich ein zunehmende Zurückhaltung des deutschen Mittelstands bei Forschung und Entwicklung erkennen.

Innovationen - eine Sache der Großen?

Mit einem Volumen von 144,6 Milliarden Euro erreichten die FuE-Investitionen der deutschen Wirtschaft 2013 im Jahresvergleich einen Zuwachs von 5,3 Prozent. Auch für 2014 und dieses Jahr sieht das ZEW eine Fortsetzung dieses Aufwärtstrends. Allerdings ist der Anstieg vor allem Großunternehmen zu verdanken und konzentriert sich auf wenige Branchen - Automobilbau, Elektronik, Telekommunikation und IT sowie Pharma und Chemie. Von den Investitionen entfiel das Gros - nämlich 76 Prozent - auf Großunternehmen, nur 24 Prozent wurden durch den Mittelstand geleistet.

Der Anteil kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) ist bereits seit Längerem rückläufig. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre lag er noch über 35 Prozent, 2007 waren es noch 29 Prozent. 2013 blieb der Anteil immerhin stabil. Das war vor allem mittelgroßen Betrieben zu verdanken, die ihre Ausgaben für Innovationen nochmals aufstockten. Kleinere Unternehmen haben ihre Investitionen dagegen um 5 Prozent zurückgefahren. 2014 und 2015 dürfte die Schere zwischen großen, mittelgroßen und kleineren Unternehmen noch weiter auseinanderklaffen.

Weniger Innovationen gefährden Marktstellung

Das unterschiedliche Innovationsverhalten kommt auch in der Innovationsintensität zum Ausdruck. Diese Kennzahl misst das Verhältnis von Innovationsausgaben zum Umsatz. Hier erreichten Großunternehmen einen Wert von 4,7 Prozent, KMU kamen dagegen nur auf 1,6 Prozent, kleinere Unternehmen sogar auf lediglich 1,4 Prozent. Auch dabei ist im Zeitablauf eine auseinanderstrebende Entwicklung festzustellen.

Diese Zahlen geben zur Sorge Anlass, denn die bisher hervorragende Position des deutschen Mittelstands im internationalen Wettbewerb ist vor allem der Innovationskraft zu verdanken gewesen. Wenn bei Investitionen in Forschung und Entwicklung permanent Zurückhaltung gezeigt wird, wirkt sich das langfristig nachteilig auf die Marktposition aus. Weniger Innovationen bedeuten weniger neue Produkte und weniger Prozessverbesserungen. Nichts veraltet heute so schnell wie technisches Know How.

Öffentliche Innovationsförderung nutzen

An der Förderung liegt die verhaltene Innovationsaktivität nicht. Es gibt auf Bundes- und Länderebene eine Reihe von Förderprogrammen, mit denen Investitionen in Innovationen gezielt gefördert werden. Nicht immer muss es dabei um den High Tech-Bereich gehen, für den spezielle Fördermaßnahmen zur Verfügung stehen. Ein relativ breites Spektrum deckt zum Beispiel das KfW-Innovationsprogramm ab, das eine Vielzahl an Ausgaben im Zusammenhang mit Produkt- und Prozessinnovationen finanziert.

Wir informieren Sie gerne über die bestehenden Fördermöglichkeiten für Ihr Innovationsvorhaben und beraten Sie bei der Auswahl und Beantragung.

Quelle: http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/mip/14/mip_2014.pdf